|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ausstellung
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
H. N. Semjon
Product Sculptures Kiosk (w.i.p.) Structural Drawings
5. 2. - 28. 2. 1999
Gesellschaft für Bildende Kunst e.V. Trier
in dem Ausstellungsraum Galerie Palais Walderdorff
in der Tuchfabrik/ TUFA
Wechselstr. 4-6, 54290 Trier
Tel.: 0651/66671
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Die Ausstellung von H. N. Semjon fand auf Einladung der Gesellschaft für bildende Kunst e.V. Trier vom 5. 2. - 28. 2. 1999 in dem der Gesellschaft eigenem Ausstellungsraum Galerie Palais Walderdorff in der TUFA, Tuchfabrik Trier e.V. statt.
Gezeigt wurden zwei Werkgruppen des Künstlers: Die "Product Sculptures" und die "Structural Drawings". Markanter Höhepunkt der Werkgruppe der Product Sculptures war die Installationsskulptur "Kiosk" (work in progress). Anläßlich dieser Ausstellung hat Jan Maruhn im Vice Versa Verlag, Berlin, eine monographische Publikation herausgegeben.
Die Product Sculptures sind mit Bienenwachs überarbeitete Originalprodukt-Verpackungen mit Inhalt wie z.B. die Brandt-Zwiebacktüte, die in einem eigenen Präsentationskörper, bestehend aus einem blau gefaßten Drehsockel und einer Plexiglashaube, eingestellt ist.
In der Ausstellung wurde eine Reihe von fünf "Product Sculptures" gezeigt.
Die Installationsskulptur "Kiosk (w.i.p.)" markierte einen optischen Höhepunkt in der Ausstellungshalle. Auf Metallregalen hatte Semjon rund 200 "Product Sculptures" plaziert, die 1996 Bestandteil der temporären Berliner Installation "Kiosk" waren.
Zugeordnet wurden fünf Fotografien (Cibachromes), die Semjons Originalinstallation "Kiosk" in einem denkmalgeschützen Kioskgebäude im städtischen Raum zeigen. Zu der in Trier vorgestellten Variante "Kiosk (w.i.p)" ließ sich Semjon durch den im gerade erschienenen Katalogtext von Barbara Straka (Leiterin des Haus am Waldsee in Berlin) inspirieren, die über "Kiosk" von 1996 schreibt: "... Ein zweiter Bezug besonders für die Installation Kiosk stellt sich natürlich zu Joseph Beuys her, wobei auf die 1984 enstandene Installation Wirtschaftswerte verwiesen werden soll. Damals richtete Beuys in der Düsseldorfer Ausstellung von hier aus in Holzregalen Hunderte von DDR-Waren aus. [...] Die Kontraste von Mangel und Reichtum, Alltag und Kunst, Ware und Kunstwerk, Ewigkeit und Vergänglichkeit sind auch Polaritäten in der künstlerischen Arbeit Semjons. Beuys geht es um die Vergänglichkeit, mir geht es um die Ewigkeit, formulierte Semjon in einem Gespräch." Semjon präsentierte in der Ausstellung die von ihm angestrebte Heimstätte für diese 200 "Product Sculptures": Den Entwurf für einen auf Rollen stehenden auseinandernehmbaren Kioskpavillon. Dieser war für die Trierer Ausstellung vorgesehen, doch ließ sich das Vorhaben nicht realisieren und so machte Semjon aus der Not eine Tugend. Er stellte sozusagen eine weitere Dimension des Verweises auf Beuys dar, indem er "Kiosk" temporär auf den mit Beuys besetzten Warenregalen zwischenlagerte.
Als zweite Werkgruppe wurden zehn "Structural Drawings" vorgestellt. Es sind abstrakte strukturelle formatdeckende Kohlezeichnungen in DIN-3-Größe. Die Verdichtungen von horizontalen und vertikalen Linien sowie Gitterkonstruktionen und amorphen Konfigurationen ergeben in ihrer Differenziertheit und den Hell- und Dunkelwerten eine spannungsreiche Reihung. Sebastian Preuss, Redakteur und Kunstkritiker bei der Berliner Zeitung, schreibt im Katalog: "... Bald darauf lichten sich die Zeichnungen zu luftigen Liniengeflechten und kalligraphisch anmutenden Strukturanalysen. Die écriture automatique des Surrealismus scheint nun ebenso durch wie das allover der abstrakten Expressionisten. Kein Zweifel, Semjons Zeichnungen bieten einen eigenständigen Nachklang der abstrakten Nachkriegskunst."
In dieser Ausstellung hat Semjon zum ersten Mal ein "Structural Drawing" mit Kohle auf eine Wand gezeichnet. Dieses "Mural Drawing" hatte die Maße von ca. 6 x 3 m.
Zur Ausstellung ist ein Katalog im Vice Versa Verlag, Berlin, erschienen
sowie eine Edition erhältlich. |
|
|